Also gut, wir sind immer noch bei der gleichen Ordnung und Familie, aber heute kommen wir zu den kleineren Arten:
Familie: Entenvögel (Anatidae)
Unterfamilie: Enten (Anatinae)
Die Enten sind im allgemeinen kleinere Gänsevögel und sind wiederum in mehrere Tribus gegliedert, von denen drei auch bei uns vorkommen, die Schwimmenten (Anatini), die Tauchenten (Aythyini) und die Meerenten und Säger (Mergini). Schwimm- und Tauchenten sind meist recht leicht auseinanderzuhalten, da ihr Körperbau an ihre Lebensweise angepasst ist. Die Schwimmenten suchen ihr Nahrung meist schwimmend oder an der Oberfläche gründelnd - das klassische "Köpfchen unter Wasser, Schwänzchen in die Höh'" - die Tauchenten sind gute Taucher und liegen als solche schwimmend tiefer im Wasser und haben meist einen kompakteren Körper.
Schwimmenten (Anatini)
Mandarinente (Aix galericulata) |
Mandarinente (Aix galericulata)
Die
hübsche, kleine Mandarinente kommt ursprünglich aus Ostasien, wurde
aberschon im 18. Jahrhundert in Europa eingeführt. Immer wieder trifft
man einzelne Tiere oder kleinere Gruppen auch in Freiheit an, als
größere, erfolgreich brütende Population scheinen sie sich aber bisher
nur in Großbritannien und ein paar Großstädten etabliert zu haben. Der
Erpel im Bild von der Reißinsel in Mannheim braucht also wahrscheinlich
einiges an Glück, um irgendwann Vater zu werden. Tatsächlich war er mit
einer Gruppe Stockenten unterwegs.
Löffelente (Anas clypeata)Löffelente |
Zu beobachten sind Löffelenten im Raum Heidelberg gelegentlich in der Wagbachniederung bei Waghäusel.
Mehrere Krickenten-Erpel |
Unsere kleinste einheimische Ente ist nur etwas über taubengroß und recht gesellig. Die Erpel haben braunrote Köpfe mit einem breiten grünen Augenstreifen. Sie ist meist auf kleinen, sumpfigen Gewässern mit viel Ufervegetation zu finden, in der Nähe von Heidelberg zum Beispiel bei Waghäusel.
Stockente (Anas plathyrhynchus)
Stockenten-Erpel |
Die Stockente ist unsere größte und häufigste Ente und die Stammform der Hausente. Da sie sich mit dieser auch einfach kreuzt, kann man häufig Mischlinge beobachten, was vor allem bei den Erpeln auffällt, die dann nicht die typische Gefiederfärbung zeigen.
Stockente mit Jungen |
Stockenten finden sich auf fast allen Gewässern, von kleinen Teichen über Seen und Flüssen und zeigen relativ wenig Scheu vor Menschen, weshalb sie auch die am einfachsten zu beobachtenden Enten sind. Die Paare finden sich meist im Herbst und bis zur Jungenaufzucht sind Stockenten daher meist als paar anztreffen. Manche Weibchen, die sich keinem Partner anschließen, findet man auch in Begleitung von Jungerpelgruppen, was im Frühjahr allerdings auch im Tod bei Massenpaarungen enden kann.
Schnatterenten |
Schnatterente sind etwas kleiner als Stockenten und während die Weibchen recht ähnlich sehen - aber keine blauweiße Binde im Flügel aufweisen - sind die Männchen im Prachtkleid elegant grau. Schnatterenten bevorzugen ruhige, flache Gewässer mit viel Uferbewuchs. In der Heidelberger Umgebung heisst das wieder mal: Seen bei Waghäusel.
Schwimmenten (Aythyini)
Die Tafelente ist eine typische Tauchente und liegt als solche relativ tief im Wasser. Sie ernähren sich überwiegend pflanzlich und suchen ihre Nahrung gründelnd oder tauchend an flachen Gewässern im Binnenland (genau - wieder Waghäusel).Der deutsche Name weist darauf hin, dass man Tafelenten gerne auf die Speisetafel brachte...
Tafelente mit Küken |
Reihererpel |
Reiherente (Aythya fuligula)
Die Reiherente ist eine kräftig gebaute Tauchente, die an tieferen Gewässern nach Schnecken, Muscheln und anderen Wirbellosen taucht. Die Männchen sind mit den weißen Flanken bei sonst schwarzem Gefieder und einem Federschopf am Kopf sehr auffällig, was die Art auch zu einem beliebten Ziergeflügel gemacht hat. Die Weibchen sind elegant dunkelbraun. Ach und klar, auch hier sind die Bilder aus Waghäusel ;)
Reiherente mit Jungen |
Kolbenerpel |
Kolbenente (Netta rufina)
Kolbenente |
Mit ihrem kräftig roten Kopf sind die Erpel der Kolbenente unsere farbenprächtigsten Tauchenten. Die Weibchen sind grau mit braunem Scheitel.
Wie die Tafelente ist sie überwiegend Pflanzenfresser und wo die Bilder her sind, dürfte klar sein.
Meerenten und Säger (Mergini)
Drei Schellerpel und eine Ente |
Schellente (Bucephala clangula)
Die
Schellente ist eine kleine Tauchente, die in Nordeuropa, -asien und
-amerika vorkommt. Bei uns taucht sie vor allem als Wintergast auf.
Schellenten bevorzugen größere, ruhige Gewässer und sind geschickte
Taucher, die sich von kleinen Tieren und Pflanzenteilen ernähren.
Der
große, schwarze Kopf der Männchen mit dem weißen Fleck über dem
Schnabel ist nicht nur charakteristisch, sondern wird bei der Balz auch
auffällig in die Höhe gestreckt und auf den Rücken gelegt.
Angetroffen habe ich den kleinen Trupp auf dem Neckar bei Ladenburg.
Eiderente (Somateria mollissima)Gänsesäger (Mergus merganser) |
Gänsesäger (Mergus merganser)
Der
Gänsesäger ist unser größter Säger - eine Gruppe tauchender,
fischfressender Enten mit gesägtem Hakenschnabel. Er ist bei uns zwar
verbreitet, aber selten - nicht zuletzt weil er früher als Konkurrent
von Anglern bejagt wurde.
Die beiden schmucken Herren auf dem Bild stammen von einem Fischteich bei Bobenheim.
Zwei Eidererpel im Schlichtkleid |
Eidererpel sind im Prachtkleid prächtig schwarz und weiß. Im Schlichtkleod wirken sie etwas chaotisch weiß-grau-schwarz gescheckt. Die Weibchen sind braun mit dunkler Streifung.
Eiderenten leben an der Küste und ernähren sich von Muscheln, Schnecken, Krabben und Fischen. Gesehen habe ich sie in Spiekeroog.