Sonntag, 4. Januar 2015

Avifauna Germanica X: Regenpfeiferartige (Charadriiformes) III

Ordnung Regenpfeiferartige (Charadriiformes)

Familie: Regenpfeifer (Charadiidae)

Die Regenpfeifer sind kleine bis mittelgroße Watvögel mit kurzen Beinen und Schnäbeln.

Flussregenpfeifer (Charadrius dubius)
Ein Flussregenpfeifer ist mir am Neckar in Heidelberg begegnet, aber leider war er weg, bevor ich ein Foto machen konnte.

Sandregenpfeifer (Charadrius hiaticula)
Sandregenpfeifer (Charadrius hiaticula)
Dem Flussregenpfeifer sehr ähnlich, aber an der Küste brütend, ist uns der Sandregenpfeifer auf Spiekeroog begegnet. Im Gegensatz zum Flussregenpfeifer hat er einen gelben Schnabel mit dunkler Spitze - und keinen rein dunklen, außerdem fehlt ihm ein gelber Ring um das Auge.
Sandregenpfeifer suchen ihre Nahrung schnell über den Boden trippelnd, was vielleicht dazu dient, Beutetiere an die Oberfläche zu locken. In der Brutzeit sind sie wie auch Flussregenpfeifer sehr territorial, außerhalb der Brutzeit aber auch in kleinen Trupps anzutreffen.
Kiebitzregenpfeifer und Alpenstrandläufer

Kiebitzregenpfeifer (Pluvialis squatarola)
Einer der größten Regenpfeifer ist der kräftige Kiebitzregenpfeifer mit im Brutkleid geschecktem Rücken und schwarzer Brust und schwarzem Gesicht. Das Schlichtkleid ist relativ unauffällig grau mit hellem Bauch. Kiebitzregenpfeifer brüten in der Tundra und sind außerhalb des Zuges Einzelgänger. Bei uns kommt er vorwiegend rastend während des Zuges von den Brutgebieten zu den Überwinterungsgebieten vor, die sich über große Teile der Küsten der Welt erstrecken, von Afrika über Nord- und Südamerika bis Ozeanien und Australien.

Kiebitz (Vanellus vanellus)
Kiebitz (Vanellus vanellus)
Einer der putzigsten Vögel auf feuchten Wiesen und Sumpfgebieten ist der Kiebitz. Es gibt eine Hypothese, dass die Federhaube beim Fressen einen nach oben gerichteten Schnabel andeuten soll, so dass der Kiebitz für eventuelle Raubvögel aufmerksam Ausschau haltend aussieht. Auf mich wirken Kiebitze auf jeden Fall immer, als würden sie sehr aufmerksam ihre Umgebung beobachten, vielleicht funktioniert es ja tatsächlich...
Bei uns sind Kiebitze im 20. Jahrhundert selten geworden, da ihre ursprünglichen Lebensräume vernichtet wurden. Wir haben sie auf Spiekeroog und in Waghäusel angetroffen.


Austernfischer (Haematopus ostralegus)

Familie: Austernfischer (Haematopodidae)

Austernfischer (Haematopus ostralegus)
Der hübsche Austernfischer wird seinem Namen nicht ganz gerecht, da er sich eher von kleineren Muscheln und Würmern ernährt. Je nachdem wie er Muscheln knackt - durch hämmern oder aufstemmen, verformt sich der Schnabel charakteristisch, da sich jeder Vogel auf eine Technik spezialisiert. Austernfischer sind ganzjährig bei uns an der Nordsee anzutreffen, auch wenn die nördlicheren Populationen in den Süden ziehen.

So, das waren die Regenpfeiferartigen, nächstes Mal kommen wir zu Kuckuckuen, Seglern und Greifvögeln!

Samstag, 3. Januar 2015

Avifauna Germanica VIIII: Regenpfeiferartige (Charadriiformes) II

Familie: Schnepfenvögel (Scolopacidae)

Die Schnepfenvögel sind eine große Familie von Vögeln, die häufig mit mehr oder weniger langen Schnäbeln und Beinen Nahrung am Ufer verschiedener Gewässer suchen. Wieder stammen alle Beobachtungen, sofern nicht anders erwähnt, aus Spiekeroog.

Steinwälzer (Arenaria interpres)
Steinwälzer (Arenaria interpres)
Steinwälzer sind treffend benannt, denn sie suchen ihre Nahrung indem sie mit dem kurzen Schnabel Steine oder Treibgut umdrehen und nach kleinen Tieren darunter schnappen. Sie sind meistens in kleinen Trupps unterwegs und gehören zu den Vogelarten, die wir sowohl auf Spiekeroog als auch in Mexiko gesehen haben. An beiden Stellen kommt er vor allem als Überwinterungsgast vor.

Sanderling (Calidris alba)

Sanderling (Calidris alba)
Einer der putzigsten Strandvögel und einer der kleinsten Schnepfenvögel ist der ebenfalls in der Arktis brütende und bei uns überwinternde Sanderling. Er fällt neben seiner geringen Größe durch das außerhalb der Brutzeit sehr helle Gefieder auf. Auch hier beschreibt der Name gut die Nahrungssuche, denn der Sanderling stochert am Strand im feuchten Sand nach kleinen Wirbellosen.


Alpenstrandläufer (Calidris alpina)
Alpenstrandläufer (Calidris alpina)
Dieser weitere kleiner Strandläufer, der im Prachtkleid durch die schwarze Brust auffällt hat einen etwas irreführenden Namen, denn er brütet zwar in den skandinavischen Bergen, aber nicht in den Alpen. An unsere Strände kommt er vor allem im Winter in großen Zahlen und zieht dann auch teilweise ins Inland. So habe ich neben den großen Schwärmen in Spiekeroog auch rastende Tiere in Waghäusel beobachten können. Auf dem Bild sind Tiere mit kräftig braunem Rücken und schwarzem Bauch und solche mit schwächerer Färbung im Übergang zum Schlichtkleid zu sehen.

Knutts zwischen Alpenstrandläufern
Knutt (Calidris canutus)
Auch wenn sie zwischen den Alpenstrandläufern groß und massig wirken, sind Knutts nur etwa amselgroß. Der im Bild linke Vogel hat noch einen Teil der rötlichen Brust des Brutgefieders, während der rechte schon das Schlichtkleid zeigt. Knutts fressen vor allem Muscheln und Schnecken, die sie komplett schlucken. Die bei uns auftauchenden Knutts brüten in Westsibirien und ziehen von dort bis Nordafrika, wobei das Wattenmeer eine wichtige Raststation darstellt.

Sichelstrandläufer (Calidris ferruginea)
Sichelstrandläufer (Calidris ferruginea)
Der Sichelstrandläufer ist dem Alpenstandläufer sehr ähnlich, hat aber einen gebogeneren Schnabel, längere Beine und im Prachtkleid eine rote Brust. Auch er brütet in Nordrussland und zieht über Mitteleuropa bis nach Westafrika.
Bei der Tour mit den "Vogelzivis" auf Spiekeroog haben wir einen Sichelstrandläufer mit noch eindeutig rostroter Brust gesehen, der allerdings zu weit weg zum fotografieren war. Der auf dem Bild stakste am Hafen durch den Matsch, aber da Alpenstrandläufer sehr ähnlich sind und auch in der Schnabelkrümmung recht variabel, bin ich nicht 100%ig sicher, dass er wirklich ein Sichelstrandläufer ist...

Pfuhlschnepfe (Limosa lapponica)


Pfuhlschnepfe (Limosa lapponica)
Die Pfuhlschnepfe hat einen langen, leicht nach oben gebogenen Schnabel, mittellange Beine und im Brutkleid einen kräftig roten Bauch. Sie waten durch das sich bei Ebbe zurückziehende Wasser oder durch Sumpfland und puhlen dort ihre Beute mit dem langen Schnabel aus dem Schlamm.
Die bei uns überwinternden Tiere stammen aus Skandinavien und haben damit einen relativ bescheidenen Zugweg hinter sich. Die Tiere aus Ostrussland und Alaska fliegen aber bis Neuseeland und legen dabei teilweise über 11.000 km non-stop zurück - der längste bisher beobachtete non-Stop-Flug irgendeines Vogels!


Große Brachvogel mit Austernfischer
Großer Brachvogel (Numenius arquata)
Unser größter Watvogel hat ohne Frage einen der beeindruckendsten Schnäbel. Ihre Größe und ihr langer Schnabel verschaffen ihnen bei den anderen Vögeln im Watt offensichtlich einiges an Respekt! Sie sind außergewöhnlich gut darin, sich vor Denise zu verstecken, denn auf Spiekeroog war fast jedesmal, wenn ich nochmal alleine am Hafen war einer dort unterwegs, aber nie, wenn wir zusammen dort waren - zum Happyend hat sich dann aber immerhin noch einer bei der Rückfahrt gezeigt.
In Mitteleuropa ist der Große Brachvogel als Brutvogel im Inland selten geworden, da ihm die moderne Landwirtschaft die geeigneten Brutflächen nimmt, so dass die Vögel, die wir hier sehen, meist aus Nordeuropa hierher- oder durchgezogen sind.

Regenbrachvogel (Numenius phaeopus)
Regenbrachvogel (Numenius phaeopus)
Der Regenbrachvogel ähnelt dem großen Brachvoge, ist aber etwas kleiner, hat aber einen kürzeren Schnabel und eine schwarze Kappe auf der Kopfmitte, was ihn ein bischen fies aussehen lässt.  Das Tier auf dem Bild kam gerade angeflogen, um einem Artgenossen mit dem langen Schnabel zu drohen und diesen von einer anscheinend vielversprechenden Schlickfläche zu vertreiben. Regenbrachvögel kommen bei uns nur als regelmäßiger Durchzügler vor.

Bruchwasserläufer (Tringa glareola)

Bruchwasserläufer (Tringa glareola) 
Waldwasserläufer (Tringa ochropus)
Waldwasserläufer (Tringa ochropus)
Zwei weitere Durchzügler aus dem hohen Norden, die aber eher an sumpfigen Süßgewässern vorkommen, sind der Bruchwasserläufer und der Waldwasserläufer. Sie gehören zu den kleineren Wasserläufern der Gattung Tringa und der Bruchwasserläufer ist im Vergleich zum Waldwasserläufer deutlich heller. Sie waten durch das flache Wasser oder laufen mit ihren langen Zehen über schwimmende Wasserpflanzen und sucht so nach Beute.
Gesehen habe ich beide in Waghäusel.

Grünschenkel (Tringa nebularia)

Grünschenkel (Tringa nebularia)
Der relativ große und langbeinige Grünschenkel kann in deutlich tieferem Wasser Nahrung suchen als die anderen Wasserläufer. Er stapft dabei sehr lebhaft hin und her und schnappt schnell zu, sobald er etwas zuschnappenswertes entdeckt.
Grünschenkel haben ein großes Verbreitungsgebiet, von Schottland bis Ostsibirien und überwintern in Südostasien, West- und Südeuropa oder Afrika. Sie sind bei uns am häufigsten an der Küste, während des Zugas aber auch immer wieder im Inland zu beobachten. So sind sie mir auch jeweils auf Spiekeroog und im Herbst in Waghäusel begegnet.


Rotschenkel (Tringa totanus)
Rotschenkel (Tringa totanus)
Und jetzt kräftig ziehen!
Etwas kleiner und dunkler als der Grünschenkel, mit roten Schenkeln, kommt der Rotschenkel an Küsten und an wenigen Stellen an Binnengewässern vor und war auf Spiekeroog neben dem Alpenstrandläufer der häufigste Watvogel. Im Herbst sind mir auch ein paar in Waghäusel begegnet. Der Vogel auf dem Bild hatte etwas mit dem Schlamm zu kämpfen, ist aber wieder gut heraus gekommen!

So, das war es für heute. Nächstes mal schließen wir die Ordnung mit den Regenpfeifern und Austernfischern ab und wenn ihr ganz brav seid, hänge ich vielleicht noch die Kuckucke und Segler mit dran.

Freitag, 2. Januar 2015

Avifauna Germanica VIII: Regenpfeiferartige (Charadriiformes) I

Ordnung: Regenpfeiferartige (Charadriiformes)

Die Regenpfeiferartigen sind eine der größten und vielfältigsten Vogelordnungen und umfassen so unterschiedliche Familien wie die Regenpfeifer, Schnepfen, Möwen und Alke. Auch bei uns kommen so viele Arten vor, dass wir die nicht in einem Ruck schaffen, also hier Teil Eins: Möwen und Seeschwalben, die teilweise auch gemeinsam in eine Familie gestellt werden. Alle Arten bis auf die Mittelmeermöwe haben wir auf Spiekeroog beobachtet.

Familie: Möwen (Laridae)


Lachmöwe (Chroicocephalus ridibundus)
Lachmöwe im Prachtkleid
Lachmöwe im Schlichtkleid
Unsere kleinste und eine unserer häufigsten Möwen ist die Lachmöwe, die sowohl an der Küste, als auch im Binnenland vorkommt und im Prachtkleid leicht an ihrem dunkelbraunen Kopf erkannt werden kann. Im Schlichtkleid ist ihr Kopf weiß mit dunklem "Ohrfleck". Lachmöwen sammeln ihre Nahrung meist im flachen Wasser watend, aber auch schwimmend oder an Land und sind dabei nicht besonders wählerisch.
Der Name spricht ursprünglich wohl tatsächlich auf ihre Lautäußerungen an, auch wenn wir das Möwenkrächzen heute nicht mehr als "Lachen" bezeichnen würden. Da sie im Binnenland auch an relativ kleinen Gewässern vorkommen, passt die Assoziation mit "Wasserlache" heute eigentlich besser.

Silbermöwe (Larus argentatus)
Silbermöwe (Larus argentatus)
Die Silbermöwe ist wahrscheinlich dieMöwe, die den meisten beim Wort "Möwe" zuerst einfällt, zumindest, wenn es um die Nord- oder Ostseeküste geht. Die kräftigen Möwen mit weißem Kopf haben einen gelben Schnabel mit rotem Fleck auf dem Unterschnabel, fleischfarbene Beine und silbergraue Flügeldecken. Der rote Fleck auf dem Unterschnabel, den viele große Möwenarten aufweisen, wirkt als Signal für Jungtiere um ihren Schnabel aufzusperren.
Silbermöwe mit Jungvogel
Silbermöwen kommen an der Küste und in Küstennähe vor und fressen so ziemlich alles, was sie kriegen können, im Watt gerne Muscheln, die sie mit Schale schlucken und im Kaumagen knacken, wonach sie die Schalenstückchen ausspeien. Auf Spiekeroog haben wir so einen Speibrocken auch gefunden, aber leider ist er vor dem Foto zerfallen...

Mittelmeermöwe (Larus michaehellis)
Mittelmeermöwe (Larus michahellis)
Die Mittelmeermöwe ist der Silbermöwe äußerlich sehr ähnlich, hat aber gelbe Beine und ist etwas kleiner und schlanker. Tatsächlich wird sie erst seit kurzem als eigene Art von der Silbermöwe unterschieden. Sie kommt im Mittelmeerraum vor, aber auch in Mitteleuropa im Inland bis Süddeutschland und teilweise weiter nördlich. In Heidelberg sind sie regelmäßig anzutreffen und in Köln haben wir sie auch gesehen.
Bei uns ist sie von den Lachmöwen leicht durch ihre deutlich größere und kräftigere Gestalt und den gelben Schnabel zu unterscheiden. Außerdem sind Mittelmeermöwen im Binnenland meist einzeln oder zu zweit unterwegs im Gegensatz zu den deutlich geselligeren Lachmöwen.

Heringsmöwe (Larus canus)
Heringsmöwe (Larus canus)
Der Silbermöwe ähnlich, aber nicht besonders eng mit ihr verwandt und von ihr durch schlankere Gestalt, die gelben Beine und dunkelgrauen Flügel unterscheidbar, ist die Heringsmöwe ein weiterer Küstenbewohner. Heringsmöwen haben relativ lange Flügel, die zusammengelegt den Schwanz deutlich überragen, sind bessere Flieger als Silbermöwen und daher geschickter darin, Fische zu fangen. Zudem ziehen sie im Winter größere Strecken in den Süden. Während der Zugzeit kommen daher bei uns verschiedene Unterarten mit verschieden dunklen Flügeln - von etwas dunkler als bei der Silbermöwe bis fast schwarz - vor.

Mantelmöwe (Larus marinus)
Mantelmöwe (Larus marinus)
Die Mantelmöwe ist nicht nur unsere, sondern überhaupt die größte Möwe und kommt in Nordeuropa und dem östlichen Nordamerika vor. An die Nordseeküste kommt sie vor allem außerhalb der Brutzeit, welche sie weiter nördlich verbringt. Insgesamt sind sie im Vergleich zu den anderen Möwenarten am stärksten an die Küste gebunden.
Mantelmöwen sind groß und kräftig mit relativ kurzen Flügeln, haben sehr dunkle Flügeldecken, einen massigen Schnabel und fleischfarbene Beine. Sie sind ähnlich opportunistische Fresser wie die anderen Möwenarten und können diesen auf Grund ihrer Größe und Kraft immer wieder Beute abjagen. Tatsächlich können sie sogar Vögel bis zur Entengröße erbeuten.

Sturmmöwe (Larus canus)
Sturmmöwe (Larus canus)
Nur wenig größer als eine Lachmöwe ist die Sturmmöwe zierlicher als Silber- oder Heringsmöwe mit gelb- bis gelbgrünem Schnabel und Beinen. Auch das dunkle Auge trägt dazu bei, dass sie deutlich freundlicher wirkt, als die größeren Larus-Arten. Im Schlichtkleid ist der sonst reinweiße Kopf grau gefleckt. 
Die anpassungsfähigen Sturmmöwen kommen in Nordeuropa, Nordasien und Nordamerika vor und finden sich bei uns vorwiegend an der Küste, aber regelmäßig auch im Binnenland.

Familie: Seeschwalben (Sternidae)

Trauerseeschwalbe (Chlidonias niger)
Trauerseeschwalbe (Chlidonias niger)
Die Trauerseeschwalbe ist eine relativ kleine Seeschwalbe, die im Prachtkleid leicht an ihrem schwarzen Kopf und den dunkelgrauen Flügeln zu erkennen ist - das Schlichtkleid ist schwierig sicher von anderen Seeschwalben zu unterscheiden. In Mitteleuropa kommt sie sehr selten als Brutvogel und vor allem als Durchzügler vor und das Exemplar auf dem Bild ist das einzige, das mir bisher begegnet ist. Ich konnte es am Wehrsteg in Heidelberg aufnehmen.
Trauerseeschwalben ernähren sich von Insekten und kleinen Fischen, die sie im Flug aus der Luft oder an der Wasseroberfläche fangen, was auch dieses Tier mit beeindruckenden Flugmanövern vorgeführt hat.

Fluss-Seeschwalbe (Sterna hirundo)
Fluss-Seeschwalbe (Sterna hirundo)
Die Fluss-Seeschwalbe kommt an der Küste und im Binnenland vor und ist als schlankes, elegantes Tier typisch für die Seeschwalben.  Sie ist etwas kleiner als die Küstenseeschwalbe und hat etwas kürzere Flügel und Schwanzspitzen, dafür aber etwas längere Beine und eine schwarze Schnabelspitze. Im Schlichtkleid ist außerdem die Stirn weiß.
Fluss-Seeschwalben ernähren sich vor allem von Fischen, die sie stoßtauchend fangen. Sie verbringen nur den Sommer bei uns und ziehen über den Winter in die Tropen und die gemäßigten Breiten der Südhalbkugel - was schon eine ganz beeidruckende Zugleistung darstellt.

Küstenseeschwalbe (Sterna paradisaea)
Küstenseeschwalbe (Sterna paradisaea)
Küstenseeschwalben nutzen den Sommer in den polaren Regionen, da sie hier bei langen Tagen und reichen Fischvorkommen gut jagen können. Das einzige Problem dabei ist, dass man dazu eben von der Arktis zur Antarktis und zurück ziehen muss. Früher ging man daher davon aus, dass die Tiere bis zu 30.000 km pro Jahr ziehen, heute weiß man auf Grund von Messungen mit Sendern, dass das so nicht stimmt und dass manche Tiere 80 bis 90.000 km pro Jahr zurücklegen - das ist ein viertel der Strecke Erde-Mond oder fast 250 km pro Tag des Jahres! Das bringt die Küstenseeschwalbe auf Platz 3 meiner persönlichen Liste der verrücktesten Vögel (Nach dem Kaiserpinguin auf Platz 2 für "Hmm, wenn ich bei -60°C in der Antarktis brüte, habe ich ja gar keine Fressfeinde!" und Platz 1 für den Rubinkehlkolibri für "3 Gramm Körpergewicht reichen, um non-Stop 1000 km über den Golf von Mexiko zu fliegen!" - Ja, für Vögel läuft Chuck Norris unter "jämmerliches Weichei"...).

Brandseeschwalbe (Sterna sandvicensis)
Zwei Brandseeschwalben unter Lachmöwen
Die Brandseeschwalbe ist etwas größer und kräftiger als Fluss- oder Küstenseeschwalbe und fällt neben dem schwarzen Federstreifen vom Auge bis zum zotteligen Hinterkopf durch den dunkeln Schnabel mit der gelben Spitze auf. Sie brütet an den nördlichen europäischen Küsten und zieht im Winter den Atlantik bis nach Südafrika herunter. Der lateinische und auch der englische Name ("sandwich tern") beziehen sich auf den Ort Sandwich in England, wo die Art zuerst beschrieben wurde.

So, das war es für heute. Nächstes Mal kommen wir zu den Schnepfenvögeln und dann zu den Regenpfeifern, macht Euch also auf viel rumgestakse im Schlick gefasst!

Mittwoch, 31. Dezember 2014

Avifauna Germanica VII: Taubenvögel (Columbiformes)

Ordnung: Taubenvögel (Columbiformes)

Familie: Tauben (Columbidae)

Wildfarbene Straßentaube
Tauben kennen die meisten von uns als relativ plump und ein bischen einfältig wirkende Vögel. Tatsächlich sind sie eine der erfolgreichsten Vogelfamilien, die weltweit mit über dreihundert Arten vorkommt, von denen wir fünf auch bei uns begegenen können. Einer der Gründe für den Erfolg der Tauben ist die Kropfmilch, ein Sekret, mit dem die Taubeneltern ihre Jungen in den ersten Tagen nach dem Schlüpfen ernähren. Tauben gehören damit zu den wenigen Vögeln, die ihre Jungen auch bei schlechter oder unregelmäßiger Verfügbarkeit von Nahrung erfolgreich aufziehen können - damit sind sie so etwas wie die "Säugetiere" unter den Vögeln. Viele Taubenarten brüten daher mehrmals im Jahr, legen dabei aber jeweils nur ein oder zwei Eier.

Straßentaube (Columba livia)
Balzende Straßentaube
Die fast weltweit in unseren Städten lebenden Strassentauben sind verwilderte Haustauben, die wiederum von der im Mittelmeerraum vorkommenden Felsentaube abstammt. Obwohl sie von verschieden gefärbten Haustaubenrassen abstammen und in vielen Farbvariationen auftritt, kehren Straßentauben nach wenigen Generationen sehr oft mehr oder weniger stark zur Färbung wilder Felsentauben zurück. In manchen Regionen herrschen dabei aber bestimmte Farbvarianten vor, so dass man von entstehenden Rassen sprechen könnte.
Städte haben sich als hervorragender Lebensraum für die ursprünglich in Felswänden nistenden Tauben erwiesen, denn wer mit kleinen Felsnischen zurechtkommt, findet in Städten unzählige Nistplätze und wer nicht allzu wählerisch beim Essen ist, muss nur die Konkurrenz von Ratten fürchten - und die Viecher sind in der Stadt eher nachts aktiv. Tatsächlich kommen Strassentauben bei uns so gut zurecht, dass sie sogar im tiefsten Winter immer wieder erfolgreich brüten!
Wo man Straßentauben finden kann, brauche ich Euch daher auch sicher nicht zu erzählen...

Hohltaube (Columba oenas)
Hohltaube (Columba oenas)
Eine etwas schwieriger zu beobachtende Taubenart, die auf den ersten Blick der Straßentaube ähnelt, aber leicht durch die glänzend grünen Halsseiten erkennbar ist, ist die Hohltaube. Wie der Name schon andeutet, ist die sie ein Höhlenbrüter und daher auf alte Bäume und Spechthöhlen angewiesen, was ihr das Leben in unseren "ordentlichen" deutschen Wäldern und Parks nicht unbedingt leicht macht. Im Winter ziehen Hohltauben nach West- und Südeuropa
Wer sich in Wäldern oder alten Parks auf die Suche macht, kann von ihr "Hu-huu" oft leichter hören, als sie zu Gesicht zu bekommen. Trotzdem lohnt es sich, Ausschau zu halten, denn auch wenn sie etwa so groß wie Straßentauben sind, wirken Hohltauben meist etwas zierlicher und durch die schwarzen "Knopfaugen" niedlich. und sind damit in meinen Uagen unsere hübschesten Tauben.

Ringeltaube (Columba palumbus)
Ringeltaube (Columba palumbus)
Unsere größte Taubenart ist die allgegenwärtige Ringeltaube. Neben ihrer Größe ist sie leicht an den weißen Flügelkanten und dem namensgebenden weißen Halsfleck  zu erkennen, wobei letzerer allerdings nur bei den adulten Tieren ausgebildet ist. Ringeltauben leben vorwiegend in Wäldern, aber auch in Parkanlagen und zunehmend in Städten. Bei uns sind sie ganzjährig anzutreffen.
Junge Ringeltaube
Charakteristisch sind auch die Geräusche,die Ringeltauben von sich geben. Da wäre zum einen das "Hu-hru-hu-huhu", das sicher zu den bei uns am häufigsten zu hörenden Vogelrufen gehört und das ebenfalls häufig und weit zu hörende "Wuddüdüdüdü"-Geräusch, das sie beim Auffliegen machen. Wer Ringeltauben sehen will, muss eigentlich nur ein bischen höher in die Bäume schauen, als für die Straßentauben.

Türkentaube (Streptopelia decaocto)
Türkentaube (Streptopelia decaocto)
Ein Neuankömmling in Mitteleuropa ist die Türkentaube, die Mitte des 20. Jahrhunderts als Kulturfolger aus Südosteuropa bei uns eingewandert ist. Sie ist bei uns fast ausschließlich in oder nahe bei Ortschaften azutreffen. Die hellgraue Taube mit schwarzem Halsring ruft charakteristisch wiederholt "Hu-HUU-hu". Türkentauben sind besonders häufig als Paare unterwegs.
Wie die Straßentaube haben wir Türkentauben auch in Mexiko getroffen, wo sie allerdings vom Menschen eingeschleppt wurden und sich derzeit stark ausbreiten. Mit meist zwei bis vier, im Idealfall aber bis zu acht Bruten im Jahr, können Türkentauben ihre Fortpflanzungsrisiken hervorragend streuen und haben damit ein besonders großes Ausbreitungspotential.

Turteltaube (Streptopelia turtur)
Von unserer letzten Taubenart fehlt mir leider noch ein Bild. Sie ähnelt von der Körperform der Türkentaube, hat aber mehrere schwarze und weiße Streifen am Hals und rostbraun-schwarz gescheckte Flügel. Turteltauben sind recht scheu und bei uns im Sommer in Laubwäldern anzutreffen, wo man ihren Ruf "Turr turr turr" hören kann, von dem sich der deutsche und der lateinische Name ableiten. Und natürlich kommt daher auch das sprichwörtliche "Turteln wie die Tauben".

So, das war es diesesmal, nächstes Mal fangen wir mit den vielfältigen Regenpfeiferartigen (Charadriiformes) an - freut Euch also auf Möwen, Seeschwalben, Strandläufer, Kiebitze und Verwandte!

Freitag, 26. Dezember 2014

Ein Abendessen (Kurzgeschichte)

Hinweis: Diese Kurzgeschichte mag der eine oder andere seltsam, kindisch oder geschmacklos finden. Das ist beabsichtigt ;)

Es ist achtzehn Uhr, als Paul und Tina an der Tür klingeln. Susi und Peter haben die beiden zu einem gemütlichen Abendessen eingeladen. Schon als Paul durch die Tür tritt strahlt er seine Gastegeber an. Er wirkt ein bischen aufgedreht, aber so ist Paul eben. Das Essen ist schmackhaft und die Unterhaltung lebhaft. Als alle aufgegessen haben, schiebt Paul den Teller von sich und lächelt in die Runde: "Stört es irgendwen, wenn ich mir einen runterhole?"
Als seine Gegenüber stocken, winkt Paul ab: "Kein Problem, ich kann dazu gerne ins Bad gehen. Ich wisch auch über die Klobrille und kippe das Fenster an."
Peter blickt kurz zu seiner Susi und fasst dann den Mut zu antworten: "Du, wir haben das Bad gerade frisch geputzt. Wenn Du unbedingt musst, könntest Du bitte auf den Balkon raus gehen?"
Paul seufzt sichtbar genervt: "Von 'müssen' kann keine Rede sein. Für mich ist das einfach etwas, das ich genieße. Das gehört für mich dazu. Aber raus ins Kalte gehe ich dafür jetzt nicht."
Jetzt muss Susi kurz auflachen: "Ihr müsstet ihn mal bei der Arbeit sehen, jede Stunde verschwindet er fünf bis zehn Minuten. Aber unser Chef ist da tolerant - der ist ja auch ein Wichser!"
"Ach," springt Tina ihrem Paul zu Seite, "so eine schlimme Angewohnheit ist das ja auch nicht. Früher habe ich auch oft masturbiert. Heute nur noch gelegentlich. Bei Parties, wenn ich viel getrunken habe. Aber Paul ist danach wirklich immer viel entspannter."
So richtig entspannt wird Paul den Rest des Abends nicht mehr, nimmt auch immer weniger an den Gesprächen teil und starrt zunehmend griesgrämiger zur Wand. Allzu bald fühlt Tina den Drang, zu erwähnen, wie anstregend die Woche doch war und dass man sich langsam auf den Weg machen sollte.
Kaum sind die beiden zur Tür heraus, greift sich Paul in die Hose und seufzt erleichtert auf. Den ganzen Weg zur Bushaltestelle ist er beschäftigt und dabei merklich entspannter und redefreudiger. Jetzt ist Tina ein wenig genervt, aber es kommt noch schlimmer.
Als sie an der Haltestelle angekommen sind, hat es zu Nieseln begonnen, so dass sich die Wartenden unter dem kleinen Dach drängen. Mehrere der Wartenden fühlen sich offenbar von Pauls Beschäftigung gestört, aber nur ein älterer Herr spricht ihn an: "Entschuldigen Sie, aber könnten Sie das hier vielleicht lassen? Sie stehen ja gerade vor dem Schild, das Wartende bittet, Rücksicht auf andere zu nehmen..."
Paul läuft rot an und dreht sich zu dem älteren Herrn, der sichtbar versucht, Abstand zu gewinnen, um nichts abzubekommen: "Sie sind doch hier der Rücksichtslose, soll ich etwa raus in den Regen?" Mit zwei, drei kräftigen Schnaufern wird Paul fertig, aber aus purem Trotz beginnt er die nächste Runde, auch wenn der Bus schon in Sicht ist und er sicher nicht mehr damit fertig wird. Was er auf dem Boden der Haltestelle hinterlässt, ist ihm dabei inzwischen völlig egal.
Auf der Heimfahrt merkt Paul, dass Tina inzwischen stinksauer ist. Aber er weiß, wie sich das besänftigen lässt. Zu Hause werden sie kurz streiten, sich dann zusammen an das offene Küchenfenster setzen - die eigenen neuen Sofakissen möchte man ja vor jeder Verunreinigung schützen - sich jeweils selbst befriedigen und dann ins Bett gehen.

Wenn Du denkst, dass Paul ein ernsthaftes Problem hat, am besten mal einen Therapeuten aufsuchen sollte und dass die Leute um ihn herum mit seiner Macke eigentlich viel strenger umgehen sollten, dann werde ich Dir nicht widersprechen. Immerhin ist Pauls Laster relativ ungefährlich. Es beugt Protstatakrebs vor, senkt den Blutdruck, wirkt Depressionen entgegen, hat eher positive Auswirkungen auf die Qualität seines Liebeslebens und gefährdet andere nicht, solange er dabei nicht Autofährt. Anders wäre das zum Beispiel bei anderern Lastern wie Rauchen, das bei Krebs, Blutdruck, Depression, Qualität des Liebeslebens und Gefährdung Anderer ganz anders abschneidt (Gemeinsam ist aber, dass es beim Autofahren gefährlich werden kann). Wie ich jetzt gerade auf Rauchen komme, kann ich Euch aber auch nicht sagen...

Dienstag, 23. Dezember 2014

Avifauna Germanica VI: Lappentaucher (Podocepiformes)

Ordnung: Lappentaucher (Podicipediformes)

Familie: Podicipedidae

Die Lappentaucher sind eine Ordnung und Familie stark ans Schwimmen und Tauchen angepasster Vögel, die - wie der Name schon verrät - keine Schwimmhäute wie Enten, sondern eine Reihe von Lappen an den Zehen tragen.

Haubentaucher: Mutter mit Jungvogel
Haubentaucher (Podiceps cristatus)
Unser größter und am häufigsten zu beobachtender Lappentaucher zeigt sich wenig scheu auf ruhigen Gewässern mit schilfbewachsenen Ufern. Zur Balz wird der Kopfschmuck noch deutlich auffälliger auf dem Foto und bei spektakulären Balztänzen präsentiert. Die jüngsten Tiere haben einen schwarz-weiß längsgestreiften Kopf und Hals.
Haubentaucher habe ich in Waghäusel, auf dem Silbersee und am Lampertheimer Altrhein beobachtet. Angeblich brütet ein Paar auch am Heidelberger Altneckar.

Schwarzhalstaucher (Podiceps nigricollis)
Schwarzhalstaucher (Podiceps nigricollis)
Der Schwarzhalstaucher ist kleiner als der Haubentaucher und lebt im Gegensatz zu den anderen Lappentauchern gesellig. Das Prachtkleid ist schwarz mit rotbraunen Flügel und eine Büschel gelber Federn hinter dem roten Auge. Das auf dem Bild gezeigte Schlichtkleid ist - nunja, schlichter...
Der Schwarzhalstaucher auf dem Bild hat das mit dem gesellig Leben offenbar nicht gelesen und war ganz allein auf dem Silbersee unterwegs.


Zwergtaucher (Tachybaptus ruficollis)
Zwergtaucher (Tachybaptus ruficollis)
Unser kleinster Taucher wirkt auf den ersten Blick oft wie ein Entenküken, ist aber meist zielstrebiger unterwegs - einen habe ich mal lieber knapp unter einem Schwan durchtauchen als ausweichen gesehen. Während der Brutzeit sind sie sehr scheu, im Herbst und Winter aber recht häufig zu beobachten.
Zwertaucher sind mir in Waghäusel, am Altneckar in Heidelberg, am Lampertheimer Altrhein und auf dem Silbersee begegnet. Und in drei von diesen vier Fällen war mein erster Gedanke tatsächlich "Entenküken? Um die Jahreszeit???"

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Das nächste Mal beschäftigen wir uns mit den Tauben - und da kann ich endlich mal über alle bei uns vorkommenden Arten einer Ordnung schreiben!

Sonntag, 14. Dezember 2014

Avifauna Germanica V: Kranichartige (Gruiformes)

Ordnung: Kranichartige (Gruiformes)

Leider habe ich dieses Jahr bisher keine ziehenden Kraniche (Grus grus) gesehen, also müssen wir wohl bei den kleineren Verwandten bleiben:

Familie: Rallen (Rallidae)

Blässhuhn (Fulica atra)
Blässhuhn und Jungtier
Das Blässhuhn ist die am leichtesten bei uns beobachtende Ralle. Es besiedelt am liebsten ruhige, nährstoffreiche Gewässer und ist häufig an Seen, Teichen und auch in Parkanlagen zu finden, wo die Tiere wenig scheu mit den Stockenten um Brotkrumen konkurrieren. Blässhühner sind gute Schwimmer, deren Füße lappenartige Schwimmhäute aufweisen und leidliche Taucher. Sie sind vielseitige Allesfresser und kommen bei uns ganzjährig vor.



Blässhuhnküken
Während die erwachsenen Tiere ein elegantes grau-schwarzes Gefieder mit einer auffälligen weißen Blässe über dem weißen Schnabel haben und ältere Jungvögel einheitlich grau mit weißem Bauch sind, sehen die Küken ein bisschen aus wie Babygeier, die den Kopf in einen Farbtopf gesteckt haben. Sie sind Nestflüchter und laufen und schwimmen schon bald nach dem Schlüpfen ihren Eltern hinterher.
Blässhühner sind an vielen Gewässern zu beobachten, im Heidelberger Raum zum Beispiel in Waghäusel, im Schwetzinger Schlosspark und gelegentlich auch auf dem Neckar.



Teichhuhn (Gallinula chloropus)
Teichhuhn mit Jungtier
Das Teichhuhn ist nur auf den ersten Blick oder auf größere Entfernung mit dem Bläßhuhn zu verwechseln. Aus der Nähe ist das farbigere Gefieder mit dunkelgrauem Kopf und Bauch und braunen Flügeln mit weißer Kante und vor allem der leuchten rote Schnabel mit gelber Spitze unverkennbar. Sie sind auch etwas zierlicher und halten sich häufiger am Gewässerrand oder auf Grasflächen mehr oder weniger in Gewässernähe auf.
Teichuhn mit Küken
Teichhühner fallen auch durch ihren auffälligen Schwimmstil auf, bei dem sie bei jedem Vorwärtsstoß mit dem Kopf nicken. Was die Jungtiere angeht, sind sie allerdings schlichter als das Blässhuhn, denn die Küken haben "nur" einen nackten Kopf mit rötlicher Stirn und die älteren Jungtiere sind recht schlicht braungrau.
Teichhühner lassen sich an ähnlichen Stellen wie Blässhühner beobachten, bleiben aber eher in Ufernähe und treten meist einzeln oder zu zweit auf. Sie brüten offenbar gerne an Teichen in Zoos, zumindest habe ich sie in Heidelberg und Köln dort gesehen.
Wasserralle (Rallus aquaticus)
Von dieser scheuen, kleinen Ralle, die bevorzugt im Schilfgürtel sumpfiger Gebiete lebt, habe ich leider kein Foto, sondern nur eine mäßige Tonaufnahme ihrer Rufe aus Waghäusel. Leider kann ich hier aber nur Bilder oder Videos einfügen, also gebe ich Euch einen Link zu Vogelstimmen.de (nicht meine Aufnahme).

Und das war es für heute. Auch nächstes Mal bleiben wir am Wasser, wenn wir zu den Lappentauchern kommen - und da ist einer auffällig hübsch und der andere besonders niedlich!