Familie: Bombinatoridae
Gelbbauchunke (Bombina variegata)Zwei Gelbbauchunken, das Männchen links rufend |
Den gelben Bauch zeigt die Gelbbauchunke nur, wenn sie sich bedroht fühlt. Sie warnt dann vor dem stark schleimhautreizenden, flüchtigen Hautsekret, das Fressfeinden teilweise schon vor dem Zuschnappen den Appetit verderben kann. Ihre Rufe klingen flötend, melancholisch, sind also echte "Unkenrufe" und können im späten Frühjahr und frühen Sommer an den meist kleinen Laichgewässern gehört werden.
Junge Gelbbauchunken |
Leider ist die Gelbbauchunke bei uns stark bedroht, da eben diese kleinen Laichgewässer häufig zugeschüttet werden oder, z.B. durch Strassen unzugänglich werden. Bei Heidelberg kann man Gelbbauchunken regelmäßig im Dossenheimer Steinbruch finden, allerdings sind auch hier in den letzten Jahren leider ein paar der kleinen Teiche zugeschüttet worden...
Familie: Kröten (Bufonidae)
Erdkröte (Bufo bufo) |
Erdkröte (Bufo bufo)
Die Erdkröte ist unsere häufigste und bekannteste Kröte, auch wenn manch einer sie wohl nur von den Warnschildern zur Krötenwanderung kennt. Im Frühjahr wandern die Kröten, sobald es dazu warm genug geworden ist zu ihren gewohnten Laichgewässern, wobei die Männchen sich teilweise schon auf der letzten Etappe der Wanderung an die Weibchen klammern. Da sie weniger schnell unterwegs sind als Frösche, sind sie bei dieser Wanderung stärker durch Autos gefährdet. Dazu kommt, dass sie sich, wenn sie sich bedroht fühlen steifbeinig aufstellen und aufblasen, was eine Schlange abschrecken kann, einen PKW aber leider meist nicht.
Erdkrötenlarve |
Außerhalb der Paarungszeit halten sich Erdkröten an Land auf und fressen dort Insekten, Schnecken und Regenwürmer, weshalb sie als Gartenbewohner insgesamt recht nützlich sein können.
Junge Erdkröte frisch aus dem Wasser |
Kulturgeschichtlich galt die Erdkröte dagegen lange eher als unangenehmer Zeitgenosse, der mit Hexen und dem Teufel im Bunde war. Das mag zum einen an ihrem Äußeren und ihrem Verhalten liegen, da sie als warziges, im Dunkeln lebendes Tier vielen Menschen eher unsympathisch war, zum anderen aber auch daran, dass ihr Hautgift schon seit der Antike von Heilkundigen eingesetzt wurde, die später zu den realen Vorbildern des Hexenwahns wurden. In neuerer Zeit war die Erdkröte eines der Tiere, die für frühe Schwangerschaftstests eingesetzt wurde, da der injizierte Morgenurin schwangerer Frauen bei ihr die Eiablage auslösen kann. Aber dafür gibt es heute ja zum Glück andere Methoden.
Familie: Echte Frösche (Ranidae)
Ein Wasserfrosch |
Okay, normalerweise gebe ich Euch ja gerne an, welche Art ich fotografiert habe und zumindest der rechte Forsch ist mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Teichfrosch (Pelophylax kl. esculentus). Tatsächlich ist der Teichfrosch aber keine "richtige" Art. Oder naja, sagen wir mal er kümmert sich nicht so richtig darum, was eine "richtige" Art ist. In Mitteleuropa gibt es nämlich den kleinen Wasserfrosch (Pelophylax lessonae) und den Seefrosch (Pelophylax ridibundus) und das sind "gute" Arten, das heisst, kleine Wasserfrösche paaren sich untereinander und es kommen kleine Wasserfrösche dabei heraus und genauso bei Seefröschen. Normale Teichfrösche sind nämlich fruchtbar, wobei sie nur Keimzellen mit einem der Elterngenome produzieren. Untereinander läuft die Fortpflanzung nicht besonders gut, aber es kommen dann, wie zu erwarten, Teich,- See- oder kleine Wasserfrösche heraus. Wenn sie sich aber mit den Elternarten paaren, klappt das meist viel besser und heraus kommen - Teichfrösche.
Teichfrosch |
Moorfrosch |
DerMoorfrosch ist ein sogenannter "Braunfrosch" aus der Gattung der Echten Frösche (Rana), wozu auch der Grasfrosch und der Springfrosch zählen. Allerdings sind Moorfrösche nicht immer braun, denn während der Paarungszeit werden die Männchen mehr oder weniger kräftig himmelblau! Da der Moorfrosch das ganze Jahr über feuchte Biotope benötigt und diese als Lebensraum immer seltener werden, ist er leider bei uns bedroht und das Spektakel himmelblauer quakender Männchen nicht so leicht zu beobachten. Das noch recht junge Tier im Bild stammt aus der Wagbachniederung.
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