Montag, 11. März 2019

Avifauna Europa: Kreta

Okay, kommen wir endlich zum Kreta-Urlaub vom letzten Jahr. Neben der reichhaltigen Flora hat Kreta auch ornithologisch einiges zu bieten, mit einer ganzen Reihe unterschiedlicher Lebensräume und nicht zuketzt als Zwischenstation für verschiedene Zugvögel. Und zur Abwechslung gehen wir heute mal nicht systematisch vor, sondern eben nach den verschiedenen Lebensräumen.

Städte
Italiensperling (Männchen)
Der in Menschennähe allgegenwärtige Spatz auf Kreta ist der Italiensperling (Passer italiae), bei dem die Männchen im Vergleich zu unserem Haussperling einen dunkelbraunen Scheitel und eine kräftiger schwarze Brust haben. Die Weibchen sind nicht zu unterscheiden. Ein weitere auffälliger Kulturfolger ist die südosteuropäische Unterart der Nebelkrähe (Corvus cornix sharpii). Daneben kommen als Kulturfolger natürlich auch die üblichen Straßentauben (Columba livia domestica) sowie Türkentauben (Streptopelia decaocto) vor.
Italiensperling (Weibchen)
Daneben kommen gerade am Stadtrand auch Turmfalke (Falco tinnunculus tinnunculus), Rauchschwalbe (Hirundo rustica rustica), Mauer- (Apus apus apus) und Alpensegler (Tachymarptis melba melba) vor, die letzten drei wohl teilweise auf dem Durchzug von Afrika nach Europa.
Nebelkrähen

 

 

 

Festung Rethymno

Brachpieper
Als überraschend vielfältig hatte sich für mich die Festungsanlage in Rethymno erwiesen. Hier gibt es offene Brachflächen und Baumreihen. Da sie prominent direkt an der Küste liegt, sammelten sich hier bei meinem ersten Besuch auch einige Vögel, die wohl auf Grund des starken Scirocco-Winds aus Nordafrika eine Zugrast eingelegt hatten. So war hier neben mehreren Wiesenpiepern (Anthus pratensis) auch ein Brachpieper (Anthus campestris) unterwegs, sowie eine Gruppe Maskenschafstelzen (Motacilla flava feldegg) - das Bild vom Mänmchen ist allerdings vom Agia Reservoir.
Maskenschafstelze (Männchen)



Maskenschafstelze (Weibchen)









  




Buchfink
Kohlmeise
Bei meinem zweiten Besuch hatte der Scirocco abgeflaut und es waren zwischen den Bäumen ein Männchen der ostmediterranen Unterart des Buntfinks (Fringilla coelebs schiebeli) und mehrere mediterrane Kohlmeisen (Parus major niethameri) unterwegs - alle eher fotoscheu...


Mittelmeersteinschmätzer, Männchen
Spannender und fotofreundlicher war dagegen eine Gruppe von Steinschmätzern (Oenanthe oenanthe libanotica) unter die sich ein Mittelmeersteinschmätzer (Oenanthe hispanica melanoleuca) gemischt hatte.
Mittelmeersteinschmätzer













Rotrückenwürger
Ein besonders hübsches Higlight war dann noch der Rotrückenwürger (Lanius senator senator), der genauso wie der Mittelmeersteinschmätzer ein gewisses Talent hatte, sich fotogen auf Zweige zu setzen - manchmal braucht man halt ein bischen Glück!














 

Strände, Küsten und Häfen

Bruchwasserläufer
Stelzenläufer
Am Sandstrand bei Rethymno waren ziemlich regelmäßig Flussregenpfeifer (Charadrius dubius curonicus) unterwegs, gelegentlich auch Stelzenläufer (Himantopus himantopus) und auf einer schlammigen Fläche bei Spinalonga auch Bruchwasserläufer (Tringa glareola).




Krähenscharben
An den felsigeren Abschnitten sind Bachstelzen (Motacilla alba alba) häufig und auch immer wieder Seidenreiher (Egretta garzetta garzetta). Etwas weiter von menschlichen Ansiedlungen entfernt kann man immer wieder Krähenscharben (Phalacrocorax aristotelis desmarestii) auf den Küstenfelsen sehen. Die einzige Möwe, die regelmäßig, auch bis recht weit ins Inland, zu sehen war, war die Mittelmeermöwe (Larus michahellis michahellis).





Kormoran
Im Hafen von Chania war außerdem ein Eisvogel (Alcedo atthis atthis) unterwegs und im hafen von Georgioupoli ein erstaunlich wenig scheuer Kormoran (Phalacrocorax carbo sinensis), dem wohl niemand gesagt hatte, dass der Kormoran auf Kreta eigentlich nicht vorkommt - es lohnt sich halt immer, die Augen offen zu halten!



Olivenhaine und hügeliges Land

Schwarzkehlchen (Männchen)
Sobald man ins Inland kommt, wo mehr als einzelne Bäume stehen, kommen immer mehr Singvögel vor, als besonders hübsche und prominente Art muss hier als erstes die Samtkopfgrasmücke (Sylvia melanocephala pasiphae) genannt werden. 







Schwarzkehlchen (Weibchen)
Amsel
Eine weitere hübsche und auffällige Art ist das Schwarzkehlchen (Saxicola rubicola rubicola), das ihr ja aus dem letzten Blogbeitrag kennt.










Grünfink
Zaunkönig
Stieglitz
Haubenlerche
Außerdem kommen in Olivenhainen und kleinen Wäldern viele Arten vor, die uns aus Mitteleuropa vertraut sind, allerdings oft in anderen Unterarten. Neben den oben schon genannten Kohlmeisen und Buchfinken kommen hier Grünfinken (Chloris chloris aurantiiventris), Stieglitze (Carduelis carduelis balcanica), Girlitze (Serinus serinus), Amseln (Turdus merula syriacus) und Gartenrotschwänze (Phoenicurus phoenicurus phoenicurus) vor. Außerdem ist mir eine Huabenlerche (Galerida cristata meridionalis) begegnet. 
In etwas höheren Lagen kommen auch der Zaunkönig (Troglodytes troglodytes cypriotes), die sich auf Kreta derzeit etablierende Mönchsgrasmücke (Sylvia atricapilla atricapilla) und die griechische Blaumeise (Cyanistes caeruleus calamensis) vor  - von letzterer habe ich leider nur ein Katzenbeutenfoto, das ich Euch hier erspare.

Chukarhuhn
Wiedehopf
An größeren Vögeln gibt es auf Kreta das Chukarhuhn (Alectoris chukar), das ich leider nur als Käfigtier gesehen und eventuell rufen gehört habe. Was mir an Hühnervögeln begegnet sind, waren halbwilde Haushühner, Truthühner und wohl aus Parkanlagen entflogene Pfauen. Ein besonderes Highlight war für mich allerdings der Wiedehopf (Upupa epops epops) bei Spinalonga in einem Olivenhain.


Kolkrabe, am Nest abfliegend.
Neben den genannten Turmfalken sind überfliegende Mäusebussarde (Buteo buteo buteo) und Kolkraben (Corvus corax laurencei) regelmäßig zu sehen - hier hatte ich als besonderes Highlight bei Spinalonga sogar einen Blick in ein Nest! An den Schluchten zwischen Hügeln fliegen Schwärme von Halsbanddohlen (Coloeus monedula soemmeringi).
Last but not least

Gewässer

Moorente
Kreta hat verschiedene Flussläufe, mit dem Kournassee einen Süßwassersee und ein paar künstliche Wasserflächen, insbesondere das Reservoir von Agia - alle dienen als Rastplätze für ziehende Vogelarten, aber auch als Brutplätze für einheimische Vögel, so dass Kreta bei Süßwasservögeln erstaunlich viel zu bieten hat. Fangen wir mit Agia an, dem wohl besten Beobachtungspunkt für Wasservögel. Ein Highlight hier war die auf Kreta auch brütende Moorente (Aythya nyroca), die neben Tafel- (Aythya ferina), Reiher- (Aythya fuligula) und Löffelenten (Anas clypeata), Höckerschwänen (Cygnus olor), Zwergtauchern (Tachybaptus ruficollis ruficollis) und verwilderten Haus- (Anas platyrhynchos domestica) und Warzenenten (Cairina moschata domestica) auf dem See schwammen. 
Kleines Sumpfhuhn
Rallenreiher
Im Uferbereich war das Kleine Sumpfhuhn (Porzana parva) unterwegs, sowie  Teichhühner (Gallinula chloropus chloropus), ein Rallenreiher (Ardeola ralloides) und ein Kampfläufer (Philomachus pugnax) unterwegs, im Schilf neben der oben genannten Maskenschafstelze noch der Seidensänger (Cetti cetti cetti). Dessen Ruf klingt genauso wie sein lateiniescher Name sein schnell, laut und melodisch gerufener Name, zu gesicht habe ich ihn nur bekommen, da er die Katze des Restaurants am Seeufer ausschimpfte, die mir gefolgt war.
Kampfläufer
Seidensänger














Steppenmöwe?
Nachtreiher
Und weil das noch nicht genug ist, sass am Ufer eine Möwe, die ich solange für eine junge Steppenmöwe (Larus cachinnans) halte, bis mir wieder jemand sagt, dass das ganz sicher eine Mittelmeermöwe war. Außerdem flog ein junger Nachtreiher (Nycticorax nycticorax nycticorax) über den See.



Zwergadler
Zwergadler
Und als unerwartetes, nicht wasservogeliges Highlight war das, was ich erst für einen weiteren Mäusebussard gehalten hatte, der den Parkplatz überflog dann doch etwas anderes - ein Zwergadler (Hieraaetus pennatus)!




Zwergscharbe
Zwergscharbe
Rohrweihe
Im Vergleich hatten der Kournas-See und die Flüsse deutlich weniger zu bieten. Die Zwergscharbe (Micorcarbo pygmaeus) am Kournas-See war allerdings niedlich, sonst waren dort vor allem Hausgänse und Blässhühner (Fulica atra atra) unterwegs. An Flussufern sind mir außerdem noch Garureiher (Ardea cinerea cinerea), Weißstorch (Ciconia ciconia ciconia), Knäkente (Anas querquedula), Rohrammer (Emberiza schoeniclus schoeniclus) und eine Rohrweihe (Circus aeruginosus aeruginosus) begegnet.






Berge

Gänsegeier
Gänsegeier
Mit drei, teils sehr schroffen Gebirgen über 2000 Metern hat Kreta auch einige Lebensräume für an solche menschenferne Lebensräume angepasste Arten zu bieten. Am auffälligsten sind hier sicher die bis ins Flachland immer wieder zu sehenden Gänsegeier (Gyps fulvus fulvus).
Bartgeier
Habichtsadler
Die großen Seltenheiten, die ich beobachten konnten - an der Stelle nochmal ganz herlich danke an Oli fürs mitnehmen in die Berge! - waren Bartgeier (Gypaetus barbatus aureus) und Habichtsadler (Aquila fasciata fasciata). Beim bartgeier empfehle ich übrigens allen mit starken nerven mal die Bildersuche zu bemühen - die Art ist darauf, das zu fressen, was andere Geier übrig lassen und wie er ganze Ziegenbeine schluckt ist ein beeindruckender Anblick!


Steinschmätzer
Heidelerche
Natürlich gibt es im Gebirge auch noch andere Arten, wie Felsentauben (Columba livia livia) - die Stammform unserer Haustaube - und Wanderfalken (Falco peregrinus brookei) und als kleinere Vögel Steinschmätzer (Oenanthe oenanthe libanotica), Heidelerchen und Bluthänflinge (Linaria cannabina cannabina).




Bluthänfling
Insgesamt hat Kreta also ornithologisch wirklich einiges zu bieten - es lohnt also neben der Badehose auch Wanderschuhe und Fernglas einzupacken!

Was mir sonst noch an Tieren dort begegnet ist, muss aber bis zum nächsten Mal warten und ob ich mich dazu aufraffen kann, alle 181 Pflanzenarten vorzustellen, die ich dort fotografiert habe, weiss ich noch nicht -  denn auch wenn Kreta ornithologisch viel zu bieten hat, botanisch stellt es das locker in den Schatten!

































Sonntag, 10. März 2019

Avifauna Europaea: Update 2018/9 - Sperlingsvögel

Also los, machen wir mal die angestauten Vögel fertig, bevor der nächste Urlaub losgeht und Neues dazu kommt. Oh, ja... Kreta von letztem jahr fehlt ja auch noch. Na gut, umso mehr Gründe, loszulegen, heute also die neuen Sperlingsvögel seit dem letzten Mal

Ordnung Sperlingsvögel (Passeriformes)

Familie Rabenvögel (Corvidae)

Tannenhäher (Nucifraga caryocatactes caryocatactes)
Der Tannenhäher ist mit seinem braunen Gefieder mit weißen Tüpfeln ebenso auffällig wie zwischen Zweigen gut getarnt. Begenet ist er mir im Allgäu, aber leider ist mir kein Bild gelungen. Da sie sich von Koniferensamen ernähren, sind sie vor allem in den nadelwäldern der Berge oder des hohen Nordens anzutreffen.

Alpendohle (Pyrrhocorax graculus graculus)
Die Alpendohle dagegen ist an vielen Seilbahnstationen in den Alpen so wenig scheu, dass das größte Hindernis an einem guten Bild die Neugier eines näher hüpfenden Vogels sein kann. Im Flug fallen vor allem ihre für Rabenvögel sehr melodiösen Rufe auf, aus der Nähe der gekrümmte gelbe Schnabel. Sie kommt vor allem oberhalb der Waldgrenze in offenem Gelände vor und gehört damit zu den am höchsten brütenden Vögeln überhaupt - in der Schweiz bis auf 3800 Meter und aus dem Himalaya gibt es Berichte, dass sie bei der Nahrungssuche sogar über dem Mount Everest fliegen - auf der Seilbahnstation treffen wir uns also oft eher in der Mitte.

 

Familie Sporn- und Schneeammern (Calcariidae)

Schneeammer (Plectrophenax nivalis nivalis)
Dieser Tundrabewohner kommt bei uns nur im Norden als Wintergast vor - mir sind sie im Januar auf Spiekeroog begegnet. Sie ist einer der am besten an kaltes Klima angepassten Sperlingsvögel überhaupt und brütet im hohen Norden oberhalb der Baumgrenze, was sie zu einer der Arten macht, die vom Klimawandel stark betroffen sein könnten.

 

Familie Finken (Fringilidae)

Fichtenkreuzschnabel (Loxia curvirostra curvirostra)
Noch ein Vogel, der sich von Koniferensamen ernährt, allerdings braucht der Fichtenkreuzschnabel keine so ausgedehnten Nadelwälder wie der Tannenhäher und kommt auch im Odenwald vor - das Bild stammt aber aus dem Allgäu. Wie der Name andeutet, überkreuzen sich bei diesem Fink die Schnabelspitzen und formen so eine Art Pinzette, mit der Samen aus den Zapfen von Fichten herausgezogen werden können -sieht komisch aus, funktioniert aber offenbar! 

Gimpel (Pyrrhula pyrrhula europaea
Der Gimpel oder Dompfaff ist einer unserer auffälligsten Finken, als Bewohner von Wäldern mit Nadelbäumen aber in vielen Gegenden große teile des Jahres eher unauffällig und erst im Winter in Parks und an Vogelhäuschen einfach zu beobachten. Da der Gimpel sich relativ leicht fangen ließ und als gesangsfreudiger Käfigvogel gehalten wurde, steht er symbolisch auch für Einfältigkeit. Auf der anderen Seite ist er als hübscher Vogel auch besonders häufig auf Paradiesdarstellungen oder mehr oder weniger kitschigen Bildern fürs Wohnzimmer zu sehen.
 
Erlenzeisig (Spinus spinus)
Auch der Erlenzeisig trägt einen Baum im Namen, der auf die Ernähruing hinweist. Neben Erlensamen frisst er aber auch die von Birken und andere. Sie brüten vor allem in Fichten und finden sich im Winter in Schwärmen zusammen, wodurch sie wieder leichter zu beobachten sind als während der Brutzeit. Als kleiner gelbgrüner Fink können sie auf den ersten Blick eventuell mit dem Girlitz verwechselt werden, haben aber weniger kräftiges Gelb und stärler schwarze Flügelspitzen.

 

Familie Pieper und Stelzen (Motacillidae)

Strandpieper (Anthus petrosus littoralis)
Der Strandpieper ist für einen Pieper relativ robust gebaut und hat ein recht dunkles, kontrastarmes Gefieder. Er brütet an den Küsten Nordeuropas und sucht seine Nahrung im Spülsaum. Während die britischen Vögel Standvögel sind, ziehen die Tiere Skandinaviens im Winter an die Nordseeküste, wo auch das Foto her ist, oder weiter bis in den Mittelmeerraum. Zusammen mit dem im Winter ebenfalls an Gewässern vorkommenden ähnlichen Bergpieper wurde er früher oft in eine Art als "Wasserpieper" gestellt.

Familie Braunellen (Prunellidae)

Alpenbraunelle (Prunella collaris collaris)
Die Alpenbraunelle ist ein weiterer Hochgebirgsvogel aus dem Allgäu von oberhalb der Baumgrenze. Im Vergleich zur Heckenbraunelle aus dem Flachland ist sie größer und hat eine dunkel gefleckte Brust. Sie bevorzugt zur Nahrungssuche felsige Flächen, wo sie bei Gefahr flink in eine Spalte flüchten kann. Im Winter sind sie auch tiefer an Hütten anzutreffen, belieben aber in relativ hohem, offenen Gelände. 



Familie Wasseramseln (Cinclidae)

Wasseramsel (Cinclus cinclus aquaticus)
Die Wasseramsel ist unser einziger tauchender Singvogel und jagt in schnell fließenden Bächen nach Wasserinsekten. Mit ihrer relativ kräftigen Gestalt und dem braunen Gefieder mit weißer Kehle ist sie aber auch sonst unverkennbar - wenn sie den lange genug stillhält, um sie zu beobachten.


Familie Fliegenschnäpper (Muscicapidae)

Braunkehlchen (Saxicola rubetra)
Das hübsche Braunkehlchen ist bei uns leider stark gefährdet, da es auf offene Wiesenlandschaften angewiesen ist, wo es nach Nahrung sucht und am Boden brütet. Dadurch ist es durch intensive landwirtschaft, aber auch frei laufende Hunde und Katzen gefähdet. Als Insektenfresser ist es ein Langsteckenzieher und überwintert südlich der Sahara. Im Bild ist ein Weibchen zu sehen, das mir im Herbst auf Spiekeroog begenet ist.





Schwarzkehlchen (Saxicola rubicola rubicola)
Für das Schwarzkehlchen gilt weitgehend das gleiche wie für das Braunkehlchen, es ist bei uns aber derzeit noch häufiger. Die Rot-weiß-schwarz gemusterten Männchen sind sehr auffällig, die Weibchen sehen ein bischen so aus, als hätte man beim Männchen Farbe und Kontrast ein gutes Stück herunter gedreht.







Familie Meisen (Paridae)

Haubenmeise (Lophophanes cristatus mitratus)
Die hübsche Haubenmeise ist ein weit verbreiteter Vogel von Nadel- und Mischwäldern, kommt aber auch in Parkanlagen und gelegentlich in Gärten vor - offenes Gelände meidet sie. Wer sie also an die Futterstelle locken will, braucht Nadelbäume in der Nähe - und die größeren und frecheren Kohl- und Blaumeisen dürfen sie nicht verscheuchen... Das Bild stammt wieder aus dem Allgäu.

 

Familie Lerchen (Alaudidae)

Ohrenlerche (Eremophila alpestris flava)
Die Ohrenlerche ist ein weit verbreiteter Vogel offener Landschaften, die in Europa vor allem im Norden vorkommt und bei uns im Winter an den Küsten auftaucht - das Bild ist also wieder von Spiekerooog. Sie hat eine auffällige Gesichtsmaske und kleine Federhörnchen, die beim Weibchen kleiner sind.


Familie Grassänger (Locustellidae)

Rohrschwirl (Locustella luscinioides)
Vom Rohrschwirl habe ich leider wieder kein Bild und kann euch nur den Gesang beschreiben, der - wie schon der leteinische Name der Art und der ganzen Familie verrät - eher an eine Grille erinnert, als an klassischen Vogelgesang. Wenn also tagsüber im Schilf eine Grille ausdauernt schrillt, ist es wharscheinlcih eben dieser Vogel!

 

Familie Schwalben (Hirundinidae)

Uferschwalbe (Riparia riparia riparia)
Die Uferschwalbe ist eine bräunliche Schwalbe mit weißer Kehle und Bauch - unterbrochen von einem braunen Brustband. Sie braucht steile Wände, um ihre Nester zu graben, brütet also an Ufern, aber auch in Steinbrüchen (in welchem ich sie gesehen habe, gebe ich hier aber nicht an). Da die geeigneten brutplätze und die Insektennahrung von jahr zu Jahr variieren, können ihre Bestände stark schwanken. Überwintert wird in Zentralafrika.


Felsenschwalbe (Ptyonoprogne rupestris)

Die Felsenschwalbe ist etwas größer als die Uferschwalbe und hat kein Brustband, ähnelt ihr aber sonst stark. Sie nistet in Felswänden, heute aber in vielen Gegenden zunehmen auch an Gebäuden. Begegnet ist auch sie mir im Allgäu und wie die meisten Schwalbe macht sie einem das fotografieren nicht leicht...

 

  

Familie Grasmücken (Sylviidae)

Dorngrasmücke (Sylvia communis communis)
Der deutsche Name verrät schon, dass die Dorngrasmücke in offenen Landschaften mit Büschen vorkommt, der lateinische ("communis"), dass sie früher eine der häufigsten Grasmücken war. In den 60er Jahren sind die Bestände in folge der Dürren in der Sahelzone, wo sie überwintern eingebrochen, heute ist es vor allem der Lebensraumverlust, der eine Erholung verhindert. Das Tier im Bild ist mir am Strand auf Spiekeroog begegnet, wo es mit letzter Kraft gegen starken Wind direkt vor meinen Füßen gelander ist. Im ersten Moment ließ es sogar erschöpft die Flügel hängen, so dass ich am Überlegen war, sie einzufangen und zumindest soweit ins Inland zu bringen, dass sie nicht wieder verweht würde. Wenig später hatte sie sich allerdings soweit erholt, dass sie von selbst über die Dünen zu den Büschen fliegen konnte.

Klappergrasmücke (Sylvia curcurra curcurra)
Die Klappergrasmücke ähnelt der Dorngrasmücke, hat aber dunkelgraue Wangen.Auch sie ist eine Art offener Landschaften, die bei uns nur im Sommer vorkommt.

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Uff, okay, das war's für heute - nächstes Mal dann endlich Kreta!