Samstag, 3. Mai 2014

Herpetofauna Yucatanensis

Giftiger Krötenlaubfrosch
Kommen wir zu den kaltblütigen Wirbeltieren Yucatans - Amphibien und Reptilien - oft farbenfroh und oft wunderbar still haltend, so dass man prima Fotos machen kann ;)

Lissamphibia

Ordnung: Froschlurche (Anura)

Rana spec. in Coba
Frösche haben wir in Yucatan mehrmals gehört und zweimal konnten wir auch welche fotografieren. Besonders beeidruckend war ein großer Giftiger Krötenlaubfrosch (Trachycephalus venulosus - Familie Laubfrösche, Hylidae), der am Eingang von Tulum gemütlich auf einem Palmenblatt in der Sonne saß - wer giftig ist, braucht sich eben nicht zu verstecken!
Anders hat das der Frosch (Gattung Rana, Familie Echte Frösche, Ranidae) gehandhabt, den wir in einem Tümple in Coba angetroffen haben - der ist daher auch nicht näher bestimmbar.

Reptilien ("Reptilia")

Unechte Karettschildkröte (Caretta caretta)

Ordnung: Schildkröten (Testudines)

Die vielleicht beeindruckendste Begegnung mit einem Reptil - wenn nicht mit irgendeinem Tier - in Yuctan, war sicher die mit einer Unechten Karettschildkröte (Caretta caretta, Familie Meeresschildkröten, Cheloniidae), die wir im trüben Wasser von Sian Ka'an mehrmals auf- und abtauchen sehen konnten. Zuerst war ein gelblicher Schatten erkennbar, der langsam nach oben kam, dann schwebte sie einen Moment knapp unter der Oberfläche, um dann für einen Augenblick einzuatmen und sich dann wieder sinken zu lassen. Im Vergleich zu den Delfinen, die wir kurz vorher gesehen hatten, ein viel ruhiger und gelassener wirkendes Tier.

Ordnung: Krokodile (Crocodylia)

Crocodylus moreletii
Beulenkrokodil
Zwei Krokodilarten kommen in Yucatan vor, das mittelgroße Beulenkrokodil (Crocodylus moreletii) und das Spitzkrokodil (Crocodylus acutus, beide Familie Crocodylidae). Beiden hätten wir in Celestun und Sian Ka'an begegnen können, für mehr als einen Platscher in Celestun, der wahrscheinlich ein flüchtendes Jungtier war, hat unser Glück allerdings nicht gereicht. Dafür gab es auf unserer Hotelanlage Beulenkrokodile. Immerhin...

Ordnung: Schuppenkriechtiere (Squamata)

Streifenbasilisk, Weibchen

Familie: Corytophanidae

Steifenbasilisk (Basiliscus vittatus), Männchen
Die Basilisken und Verwandte sind agile Echsen mit relativ langen Beinen, die schnell laufen können - manche bei der Flucht sogar über Wasser, was ihnen im Englischen den Namen "Jesus-Christ-Lizards" eingebracht hat. In Coba konnten wir das sogar einmal beobachten, als ein Tier vor uns über einen kleinen Tümpel geflüchtet ist. Die Streifenbasilisken (Basiliscus vittatus), die wir auf unserer Hotelanlage getroffen haben, waren weniger schreckhaft und haben uns eher neugierig beobachtet.
Kronenbasilisk (Laemanctus longipes)
Etwas hin- und hergerissen zwischen Neugier und dem Versuch uns durch eine Art aggressives Yoga einzuschüchtern, schien der Kronenbasilisk (Laemanctus longipes), den wir in Coba beobachten konnten. Eigentlich ein geschickter Kletterer, waren wir ihm auf dem Boden begegenet, wo wir ihn hervorragend beobachten konnten. Auffällig ist auch hier der lange Schwanz, der als Balancierstange beim Klettern oder Rennen auf den Hinterbeinen dient und - vielleicht deshalb - auch nicht, wie bei vielen anderen Echsen, abgeworfen werden kann. 

 

Familie: Dactyloidae

Von den kleinen Echsen der Gattung Norops (von manchen Autoren der Gattung Anolis zugerechnet) sind uns einige begegnet. Diese putzigen kleinen Echsen sind. Alle konnte ich nicht bestimmen, da ihre Rückenzeichnungen teilweise recht variable sind und nur ein Exemplar uns den Gefallen getan hat, seinen Kehlsack zu zeigen. Dieses kleine Tierchen in Misol Ha, hat uns dafür besonders schön vorgeführt, wie es Eindruck schinden kann und der buten Kehlsack hat es dann auch eindeutig als Norops uniformis (Englisch: Lesser Forest Anole = "Kleine Waldanolis") identifiziert. 
Norops lemurensis
Norops spec.
Ein bisschen größer war Norops lemurensis (Ghost Anole = "Geisteranolis"), die uns im Regenwald neben unserem Hotel in Palenque begenet ist und uns dort genauso interessiert zu betrachten schien wie wir sie umgekehrt.
Norops sagrei ?
Zwei weitere Norops sind uns in unserer Hotelanlage an der Riviera Maya begegnet, darunter wohl eine (in Yucatan eingeschleppte) Bahamanolis (Norops sagrei) und eine besonders hübsche, die ich leider bisher nicht identifizieren konnte - das einzige ähnliche Bild im Netz sagt auch hier Norops sagrei, aber die Beschreibung passt eigentlich nicht...

Familie: Geckos (Gekkonidae)

Asiatischer Halbfinger (Hemidactylus frenatus)
Zweimal haben wir Geckos gesehen, einmal an der Decke einer Restauranttoilette an der Westküsten und nachts an der Hotelgeändemauer in Palenque. Beides war wahrscheinlich der Asiatische Halbfinger (Hemidactylus frenatus), eine eingeschleppte Art...
Schwarzleguan (Ctenosaura similis)

Familie: Leguane (Iguanidae)

Schwarzleguan
Das einzige Tier, das wir ähnlich häufig gesehen haben wie Dohlengrackel, waren die Schwarzleguane (Ctenosaura similis), die wir in allen Mayastädten und auf unserem Hotelgelände getroffen haben. Die großen Männchen sind besonders prächtig mit ihrem Kamm und den schwarzen Streifen und bäumen sich auch zuweilen auf, um anzuzeigen, was ihr Revier ist - auch wenn sie vor einem Menschen dann doch lieber Reißaus nehmen. Alle Leguane scheinen manchmal gerne Kormorane zu sein, wenn sie ihren Kopf erst hochhalten, um ihn dann wie einen sturztauchenden Seevogel auf ein Grasbüschel herabstürzen zu lassen und herzhaft zuzuschnappen - aber vielleicht ist das ja auch schlicht und einfach nur die Freude am guten mexikanischen Essen. Auch wenn es auf Yucatan drei verschiedene Ctenosaura-Arten gibt, haben wir nur den häufigsten gesehen - zumindest bei diesem Mal. Müssen wir wohl nochmal hin...

Familie Phrynosomatidae

Sceloporus variabilis ?
Yucatan-Stachelleguan (Sceloporus chrysostictus)
In Coba haben wir zwei Stachelleguane (Sceloporus) gesehen. Der größere, prächtigere war ziemlich sicher ein Yucatan-Stachelleguan (Sceloporus chrysostictus). Der kleinere, der in einer Nische unter einem Stein saß entweder ein Weibchen der gleichen Art oder ein Sceloporus variabilis.
Zentralamerikanische Ameive (Ameiva undulata) ?

Familie: Schienenechsen (Teiidae)

Auch in Coba - unserem erfolgreichsten Ort zum Reptilienbeobachten - ist uns eine hübsche metallisch schimmernde Echse begegnet, bei der es sich wahrscheinlich um eine junge, weibliche Zentralamerikanische Ameive (Ameiva undulata) gehandelt hat. Erwachsene Weibchen haben ein hellgelbes Längsband auf dem Rücken, erwachsene Männchen sind recht prächtig bunt.

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Das war es mit den Landwirbeltieren, wir haben aber auch noch ein paar Bilder von Fischen, Insekten, Spinnen, Krabben und natürlich von vielen Pflanzen. Mal sehen, wann ich dazu komme oder ob ich mich zuerst an die Rundreise mache...

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